24. - 28.04.2019: Edinburgh

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24.04.2019:Slough nach Edinburgh, wolkig, Schauer am Morgen, 20°C in London, 9°C und wolkig in Edinburgh

Heute morgen können wir ein wenig ausschlafen, denn wir müssen das Appartement erst um 11 Uhr verlassen, also ist der Wecker auf 9.30 Uhr gestellt. Während Helen das Frühstück zubereitet, packe ich unsere Tasche. Es fängt prompt an zu nieseln auf unserem Weg zur Busstation. Wieder nehmen wir den Bus Nr. 7 zum Flughafen in Heathrow.

Beim Einchecken gibt Helen unsere Buchungscodes falsch ein - aus Versehen. Mit ihrem Pass und meinem Buchungscode wird mein Flugticket gedruckt. In der Annahme, dass es Helens Ticket sein wird, haben wir beim elektronischen Check-In unsere Tasche für die Gepäckabgabe angegeben, da wir die Bezahlung dafür auf Helens Ticket gemacht haben. Wir sind verwirrt! Wir kann denn mit Helens Pass mein Ticket ausgedruckt werden? Wir lassen nochmals Helens Pass einscannen und geben dieses Mal den anderen Buchungscode ein und erneut ein Gepäckstück. Dieses Mal wird Helens Ticket gedruckt - meinen Pass haben wir beim Check-In also gar nicht benutzt. Eigenartig! Aber beide Tickets wurden auf Helens Kreditkarte gebucht, vielleicht ist das dann mit nur einem Pass möglich. Wird mir jetzt aber nachträglich ein weiteres Gepäckstück berechnet? Wir wissen es nicht und gehen zum Schalter für die Baggage Drop Off Assistence. Die Dame findet das auch alles sehr komisch und checkt am Computer nochmals alles durch. Nein, wir müssen nicht für zwei Gepäckstücke bezahlen, wir haben ja nur eines eingecheckt.

Bis zum Boarden der Maschine nach Edinburgh müssen wir jetzt noch fast 3 Stunden warten und Helen nutzt die Zeit, um ihren Webbericht von gestern zu schreiben. Der Abflug dauert dann ewig. Erst müssen wir mit dem Bus zum Flieger, dann dauert es 15 Minuten bis alle Passagiere an Bord sind und dann rollen wir noch fast eine halbe Stunde bis wir überhaupt auf die Startbahn kommen. Dennoch holt der Kapitän auf der kurzen Strecke die verlorene Zeit wieder ein und wir landen pünktlich in Edinburgh.

Helen hatte sich vorab schon schlau gemacht, wie wir anschließend vom Flughafen in die Stadt zu unserem Appartement kommen. Sie dachte, der Bus 100 bringt uns mehr oder weniger vor die Haustür, aber beim Kauf der Tickets sagt der junge Mann hinterm Schalter, dass der 300er Bus noch dichter an der Home Street vorbei fährt. Keine 5 Minuten Fußweg, prima! Wir fragen vorsichtshalber noch beim Busfahrer nach, an welcher Haltestelle wir denn aussteigen müssen und genießen anschließend die 40-minütige Fahrt in die Stadt.

Gegen 18.35 Uhr sagt uns der Busfahrer Bescheid, dass wir an der nächsten Station aussteigen sollen. Super nett! Man merkt Edinburgh ist eine große Touristenstadt und alle sind hier auf Besucher aus aller Welt eingestellt. Wir haben immer noch unsere dünnen Sachen an, denn rund um London war es ja sehr warm. Jetzt trifft uns auf dem kurzen Fußmarsch aber der eisige Wind von vorne - 9°C ... brrrr!!!

Die Eingangstür zum Treppenhaus für unser Appartement ist kaum zu erkennen. Sie liegt zwischen zwei kleinen Läden, gut dass die Hausnummer 17 deutlich zu sehen ist. Ein Mann verlässt gerade das Haus und lässt uns ins Treppenhaus. Unser Appartement liegt im ersten Stock und Helen rennt ohne Gepäck nach oben, um zu gucken, ob Michael - der junge Mann, der uns ins Appartement lassen soll - schon da ist. Keiner wartet auf uns vor der Tür und Helen kommt wieder runter. Sie geht anschließend nochmal nach draußen auf die Straße und drückt auf die Klingel. Offensichtlich ist Michael doch im Appartement, denn er lässt Helen über die Sprechanlage wieder rein.

Uns gefällt das Appartement auf den ersten Blick. Durch einen kleinen Flur kommt man ins Wohnzimmer, in dem auch um die Ecke die offene Küche ist. Links geht das zweite Zimmer ab mit einem kleinen Schreibtisch. Das Bett ist ein Hochbett und kann über eine kleine Holztreppe erreicht werden. Das Badezimmer geht vom Flur ab - wir haben sogar einen Handtuchwärmer darin! In der Küche gibt es einen mittelgroßen Kühlschrank, eine Waschmaschine, eine Mikrowelle, einen Gasherd, einen Wasserkocher, Toaster sowie alle Utensilien.

Michael hatte beim Reinkommen schon die Heizung angeschaltet und es ist angenehm warm in der kleinen Wohnung. Sie liegt nach hinten zum Innenhof raus und ist total ruhig. Von der großen Hauptstraße hören wir gar keinen Lärm. Super! Helen bekommt von Michael noch eine kurze Einweisung, wie wir unten durch die Tür kommen. Er selbst wohnt direkt gegenüber von uns und ist im Zweifelsfalle per WhatsApp zu erreichen. Geboren in Edinburgh hat er aber seine gesamte Jugend (15 Jahre lang) in Singapur verbracht. Erst vor kurzen sind er und seine Familie wieder nach Schottland zurückgekehrt.

Wir stellen nur unsere Sachen ab, ziehen uns wärmere Sachen an und laufen dann gleich zum nahe gelegenen Tesco Supermarkt, um Vorräte und Abendessen zu kaufen. Wir haben richtig Hunger, denn im Flieger gab es nur Essen, dass man teuer mit Kreditkarte hätte bezahlen müssen. Im Supermarkt finden wir Indische Mikrowellengeräte zum reduzierten Preis - zwei Gerichte für 4 bis 6£. Wir nehmen gleich vier Packungen mit und noch ein wenig Obst, Müsli, frisches Brot, Custard Tarts und vier Cadbury Ostereier, die jetzt nach Ostern nur noch ein Viertel vom Originalpreis kosten.

Helen bereitet keine 10 Minuten später unser Indisches Abendessen in der Mikrowelle zu, ich schmeiße den Computer an, denn das zweite Halbfinale im DFB Pokal zwischen Werder und Bayern läuft bereits seit einigen Minuten. Da der HSV es gestern nicht ins Finale geschafft hat, ist uns eigentlich egal, wer gewinnt. Am Ende sind es die Bayern mit 3 zu 2 dank eines sehr umstrittenen Elfmeters.

Unser Abendessen ist super lecker! Wie frisch gekocht! Lamm in Rogan Gosh Soße und Hähnchen Tikka Masala. Hatten wir lange nicht mehr! Diese Schnellgerichte von Tesco sind echt super! Was sollen wir hier aufwendig kochen, wenn man für echt wenig Geld diese Gerichte nur noch aufwärmen muss?

Eigentlich wollten wir nach dem Fußball noch das Let's Dance Special vom Karfreitag gucken, aber wir können es auf TVNow nirgendwo entdecken. Ich mache mich stattdessen aus Runterladen und Aussortieren der vielen Hundert Bilder von Eton und Windsor. Zu mehr komme ich im Moment gar nicht, denn ich fotografiere täglich eine Menge neuer Motive. Sightseeing so kompakt ist echt anstrengend. Und die nächsten fünf Tage steht Edinburgh auf dem Programm - auch hier gibt es wahnsinnig viel zu sehen. Dazu aber mehr im nächsten Bericht.

25.04.2019: Edinburgh, wechselnd wolkig am Morgen, wolkig mit leichten Schauer am Nachmittag, 11°C

Für heute morgen haben wir uns keinen Wecker gestellt, wir wollten einfach mal ausschlafen. Um 9 Uhr bin ich allerdings wach und sehe durch das Rollo, dass die Sonne draußen scheint. Sonne?! In Schottland! Na, da müssen wir doch aufstehen! Wer weiß, wann das wieder der Fall sein wird.

Nach dem Frühstück ziehen wir uns warm an. Helen beschwert sich erst, denn in der Sonne ist es tatsächlich wärmer, aber kaum bedeckt eine Wolke die Sonne, wird es gleich kalt. Wir laufen frei nach Schnauze in Richtung Edinburgh Castle. Man kann es von überall sehen, denn das Schloss steht oben auf einen Hügel. Die ganze Stadt ist hügelig - mal geht man die Straßen hoch, mal runter oder nimmt eine der vielen Treppen. Auf dem Vorplatz vom Schloss sind bereits viele Touristen. Der Eintritt liegt pro Person bei 19.50£, wir verzichten aber heute darauf. Das Wetter ist zu schön und wir wollen erst einmal einen ersten Eindruck vom Stadtzentrum bekommen.

Die Royal Mile ist die wohl berühmteste Straße in Edinburgh - rechts und links gibt es viele Touristenattraktionen. An jeder Ecke steht ein Straßenkünstler und auch wir schmeißen das ein oder andere Geldstück in die Boxen. Genial ist die junge Frau, die als schwebende Hexe bei der St. Giles Kathedrale steht - super Trick mit dem Sitzgestell! Wenn ich mal ganz alt bin und mich kaum noch bewegen kann, dann verdiene ich mein Geld auch auf diese Weise!

In der Fußgängerzone gucken fast 100 Zuschauer einem jungen Mann auf einem 2.50m hohen Einrad zu - er ist sehr lustig und bindet die Zuschauer mit ein. Anschließend bekommt er viel Trinkgeld, aber das hat es sich für diese Show auch verdient. Es macht richtig Spaß hier durch das Zentrum von Edinburgh zu bummeln. An jeder Ecke entdeckt man was neues. Rechts und links gehen in den Häuserblocks immer wieder schmale Gassen ab - sie heißen Close. Man kann erahnen, wie es hier mal vor Hunderten von Jahren zugegangen ist.

Ich bin sicher, dass die Instandhaltung der vielen alten Gebäude echt viel Geld kostet und kann verstehen, dass man für fast alles bezahlen muss, aber die Preise sind schon happig. Nicht mal in der St. Giles Kathedrale darf man kostenlos fotografieren - 2£ wollen sie dafür haben und das ist es mir nicht wert.

St. Giles Kathedrale - 360° Panorama (Foto © Gregg M. Erickson)
(mit gedrückter Maus über das Panorama fahren oder auf die Pfeiltasten klicken)


Ich sehe schon, dieser Urlaub wird uns richtig viel Geld kosten, aber vermutlich sind wir nur einmal hier. Dennoch kann man nicht alles sehen, dann wird man echt arm hier - also müssen wir uns ein paar Highlights raussuchen. Wir haben ja schon viel gesehen, also werden wir uns das angucken, was entweder spektakulär ist oder anders ist, als wie wir es schon anderswo mal gesehen haben.

Im Visitor Center bei der Waverley Station holen wir uns ein paar Informationen zu Schottland und gehen dann anschließend zu einem Tesco Supermarkt, der deutlich größer ist, als der bei unserem Appartement um die Ecke. Die 1,2km dahin sind für uns ein Klacks, zumal es wieder schöne Gebäude sowie Parks mit blühenden Kirschbäumen entlang der Strecke gibt. Edinburgh ist wirklich schön.

Mit vollem Rucksack und einer vollen Einkaufstasche machen wir uns dann über einen anderen Weg durch die Stadt wieder auf zu unserem Appartement. Auf den etwas über 3km gibt es wieder neues zu sehen. Ich kann mich hier vor allem für die Gusseisernen Eingänge und Balkons an den vielen Häusern begeistern. Wir laufen auf der Rückseite des Schlosses durch einen Park und kommen an der St. Cuthbert Kirche vorbei. Sie ist die älteste in Edinburgh und die alten Gräber auf dem Kirchengelände sind ein wunderbarer Vordergrund für das Edinburgh Schloss oben auf dem Hügel.

Gegen 16 Uhr sind wir wieder im Appartement - Zeit für unseren Cappuccino. Helen genießt zwei Aprikosenstrudel dazu, ich zwei echt leckere, große Croissants. Von wegen das Essen in Großbritannien ist nicht zu genießen!!! Alles sehr lecker hier und ich sehe uns schon ein paar Pfunde zunehmen!!!

Draußen fängt es ab 17 Uhr leicht an zu nieseln, deswegen verbringen wir ganz entspannt den restlichen Nachmittag und frühen Abend in unserem gemütlichen Appartement. Zum Abendessen gibt es Pizza - wir müssen allerdings erst mal herausfinden, wie man den Backofen anschaltet.

Gegen 21.30 Uhr hat es aufgehört zu regnen und wir beschließen auf einen Verdauungsmarsch zu gehen. Edinburgh bei Nacht ist bestimmt sehenswert! Uns fällt sofort auf, dass der Himmel in einer Richtung Orange leuchtet. Brennt es irgendwo? Die Feuerwehr fährt mit Blaulicht an uns vorbei, aber wenn es ein Feuer ist, muss es riesig sein. Vielleicht findet auch irgendwo ein Festival statt ... wir wissen es nicht.

Das Edinburgh Castle ist angeleuchtet - schön! Wir laufen unten am Hügel drum herum bis zur Princes Street. Von hier aus hat mein einen schönen Blick auf all die alten Gebäude oben auf dem Hügel. Das Scott Monument ist nachts auch viel schöner, als tagsüber. Der Hammer ist allerdings, dass wir die Royal Mile komplett für uns alleine haben. Um 23.30 Uhr ist keiner mehr da, und die Geschäfte sind geschlossen. Was für ein Kontrast zum Tag, wo hier Tausende von Touristen lang laufen.

Oben auf dem Vorplatz vom Schloss sehen wir erneut das Orangefarbene Leuchten am Himmel. Was ist denn das? Wir sehen in der Ferne ein grelles Licht und eindeutig aufsteigenden Rauch - direkt auf der anderen Seite der Firth of Forth Bucht. Selbst mit dem Vollzoom kann ich nicht richtig erkennen, ob es ein Feuer ist oder nicht. Wir lesen allerdings am nächsten Tag im Internet, dass die Exxon Mobil Mossmorran Fabrik Kohlenwasserstoffgas durch ihre Schlote abfackelt, da es dort offensichtlich momentan eine Überproduktion gibt. Nicht gerade umweltfreundlich!

Wir sind erst nach Mitternacht wieder zu Hause, brauchen noch eine Tasse Tee und ehe wir geduscht haben, ist es bereits 1 Uhr morgens.

26.04.2019: Edinburgh, wechselnd wolkig am Morgen, wolkig mit leichten Schauer am Nachmittag, 11°C

Wir schlafen aus und stehen erst um 10 Uhr auf - schließlich sind wir ja im Urlaub! ;-) Nach dem Frühstück laufen wir zur Princes Street runter. Die Sonne kommt ab und zu hinter den grauen Wolken hervor, aber es ist trocken - mehr darf man hier in Schottland nicht erwarten.

Eigentlich hätte es heute ein richtig einfacher und entspannter Tag sein sollen, denn es stehen nur zwei Touristenziele auf unserem Programm. Rosslyn Chapel um die Mittagszeit herum und für den Nachmittag dann die Königliche Jacht Britannia. Aber dem ist nicht so - man könnte auch sagen, dass wir heute einen richtigen Pechtag haben.

Für 4£ pro Person kann man hier in Edinburgh eine Tageskarte für den Bus und die Straßenbahn kaufen. Was wir auch machen, denn der Weg zur Rosslyn Chapel raus dauert fast 50 Minuten. Seit 20 Jahren bin ich nicht mehr in einem Doppeldeckerbus unterwegs gewesen und so sitzen wir natürlich oben in der ersten Reihe vor dem Panoramafenster. Wir haben aufgrund der Kälte unsere dicken Fleecejacken und darüber unsere Regenjacken an. Doch die Sonne knallt in den Bus und wir fangen keine Minute später an zu schwitzen - bei gefühlten 35°C! Wir ziehen alles aus und Helen versucht so viel wie möglich in unseren kleinen Tagesrucksack zu stopfen. Ich nehme vorher unser kleines Portemonnaie und das Smartphone aus der Regenjacke und reiche sie an Helen weiter.

In Rosslyn steigen wir aus und stellen vor dem Eingang zur berühmten Chapel fest, dass wir unser kleines Portemonnaie nicht finden können. Haben wir es etwa im Bus verloren? Es sind nur 12£ drin und unsere Buskarten - trotzdem scheiße und ärgerlich! Der Bus hat nur ein paar Stationen von der Haltestelle bei der Kapelle bis nach Rosslyn bevor er sich wieder auf den Rückweg nach Edinburgh macht. Vielleicht kann man den Fahrer anrufen, damit er oben mal nach unserem Portemonnaie guckt.

Wir gehen ins Rosslyn Visitor Center und Helen erzählt der Dame am Ticketschalter was passiert ist. Ob sie eventuell mal bei der Buslinie anrufen könne. "Our tickets are in the wallet!" sagt Helen anschließend (Unsere Ticket sind im Portemonnaie). Helen meint damit die Bustickets, die Frau am Schalter denk aber, dass es unsere Rosslyn Tickets sind. Man kann die wohl auch vorab oder online kaufen, was wir aber nicht gemacht haben. Ehe wir uns versehen, druckt sie uns zwei kostenlose Tickets für den Besuch in der Rosslyn Chapel aus (Eintritt kostet normalerweise 9£ pro Person) und ruft einen Kollegen rüber, der uns mit der Buslinie helfen soll. Er bietet an, sofort ans Telefon zu gehen, während wir zurück zur Bushaltestelle gehen sollen, um den Bus bei der Rücktour noch einmal zu checken. Vielleicht hat ja jemand unser Portemonnaie beim Fahrer abgegeben.

Es kommt ein Bus nach wenigen Minuten, aber die Busfahrerin sagt uns, dass wir nicht auf diesem Bus gewesen sind - es müsste der nächste sein. Helen checkt trotzdem vorsichtshalber oben die Sitze. Wir warten anschließend weitere 37 Minuten. Inzwischen verschwindet die Sonne hinter den dichten Wolken. Scheiße! Ich hatte gehofft, dass ich die Rosslyn Chapel noch im Sonnenlicht fotografieren kann.

Es ist der gleiche Busfahrer, aber niemand hat etwas bei ihm abgegeben. Helen läuft nach oben und sucht noch einmal unsere Sitze ab - nichts! Sie fragt den Busfahrer, ob er uns wenigstens noch einmal zwei Tageskarten ausdrucken kann, wir haben sie ja bezahlt. Er kann sich aber gar nicht daran erinnern. Es stellt sich raus, dass es einen Fahrerwechsel in Edinburgh gegeben hat - zwei Stationen nachdem wir eingestiegen sind und bezahlt haben. Er darf uns leider keine neuen Tickets drucken.

Na ja, dann müssen wir halt noch einmal 8£ für Bustickets bezahlen. Immerhin haben wir ja kostenlose Tickets für die Kapelle - alles in allem ein Verlust von nur 2£ und einem kleinen Portemonnaie. Wir werden es überleben!

Die Rosslyn Chapel ist bekannt durch Dan Browns DaVinci Code und pro Jahr kommen etwa 175.000 Besucher - die können sich also ein paar kostenlose Tickets leisten. Das war trotzdem richtig nett von der Dame am Ticketschalter. Hätten wir unser Portemonnaie wiedergefunden, dann hätten wir auch für diese Tickets bezahlt. Nun gehen wir kostenlos rein und genießen, so gut es nach dem Ärger geht, diese fantastische Kapelle. Seit ein paar Jahren darf man leider drinnen nicht mehr fotografieren, draußen ist es allerdings kein Problem. Wir laufen einmal um die kleine Kapelle herum, ich mache meine Bilder ... dann höre ich Helens Stimme hinter mir "You won't believe what just happened!"

Helen kann sich gar nicht auf die Kirche konzentrieren, sie ist immer noch sauer, dass wir das Portemonnaie im Bus verloren haben. Nochmals kontrolliert sie den Rucksack, alle Taschen in unseren Jacken und ganz zum Schluss ... die Brusttasche ihres Fleecehemds. Und siehe da ... oh, Wunder ... das Portemonnaie ist da!!! Halleluja! Jetzt noch mal für die Tickets zu bezahlen ist uns zu peinlich.

Das Innere der Kapelle ist sensationell! Wunderschöne Statuen, Figuren, Säulen, Decken usw. - alles aus Sandstein. Einmalig! Eine junge Dame erzählt uns in einer kurzen Zusammenfassung die Geschichte dieser Kapelle. Der Bau beginnt 1456 und dauert fast 40 Jahre.

1950 herum wurde sie renoviert - die Wände waren so feucht, dass sie total verschimmelt waren. Man verwendete damals eine Technik, die heute als verpönt und total unwirksam bezeichnet wird. Nach dem Reinigen des Sandsteins überzogt man das Innere der Kirche komplett mit einer dünnen Schicht Zement - eigentlich um den darunter liegenden Sandstein zu schützen. Aber der Schuss ging nach hinten los, denn Zement ist Luftundurchlässig und der Schimmel machte sich erneut breit. Ende der 90iger Jahre gab es wenige Besucher pro Jahr in der Kirche, die Spendengelder reichten für die erneute Restaurierung nicht aus. Dann passierte ein Wunder. Dan Brown schrieb das Buch "Der DaVinci Code". Nun wurde die Kapelle auf einmal weltberühmt. 175.000 Besucher strömten ab 2003 zu dieser Kapelle. Damals gab es nur einen Mann in einem kleinen Kabuff, um das Eintrittsticket gegen Bares auszuhändigen - problematisch bei den plötzlichen Menschenmassen. Heute steht hier ein modernes Visitor Center und die Eintrittsgelder reichen auch für die komplette Instandhaltung und möglich Restaurierungen dieser tollen Kapelle.

Kurz nach 15 Uhr nehmen wir wieder den Bus in die Stadt zurück. Spätestens um 16.30 Uhr müssen wir aber schon wieder bei der Royal Britannia sein, denn dann ist der letzte Einlass des Tages. 50 Minuten Fahrt zurück und dann müssen wir den Bus 22 raus nach Leith noch nehmen ... oh, oh ... das wird knapp!

Gegen 16 Uhr kommen wir bei der Princes Street an. Ich sehe auf der gegenüberliegenden Straßenseite schon den 22er Bus stehen und scheuche Helen aus dem Sitz - vielleicht erwischen wir den ja noch. Wir springen aus dem 37er, laufen über die Fußgängerampel und der 22er ist immer noch nicht abgefahren. Ich fange an zu sprinten, denn die Tür vom Bus ist noch offen. Der Bus steht nicht parallel zum Fußweg, sonder leicht diagonal.

Kurz vor der Tür trete ich mit dem rechten Fuß nur halb auf die Bordsteinkante. Keine Ahnung, ob ich umgeknickt oder abgerutscht bin ... jedenfalls haut es mich anschließend voll auf die Schnauze! AUA! Beim linkes Knie tut weh, ich habe ein Loch in der Hose und das Knie ist aufgeschürft. Mein rechter Ellenbogen hat auch was abbekommen, aber wenigstens ist der Fleece nicht kaputt. Am Schlimmsten ist aber, dass ich einen Moment lang keine Luft mehr bekomme. Ich hatte in der rechten Hand meine Kamera und konnte deswegen den Aufprall nicht abmildern. Gut, dass meine Kamera eine Sonnenblende hat, denn sie knallt voll auf die Fahrbahn. Anschließend falle ich dann mit dem Magen auf meinen eigenen Ellenbogen und mir bleibt die Luft weg.

Trotzdem denke ich nur daran, den Bus noch zu bekommen. Helen ist hinter mir hergerannt und hilft mir hoch. Mit letzter Kraft schleppe ich mich in den Bus und kann gerade noch das Portemonnaie mit den Bustickets an Helen reichen ... dann wird mir leicht schwarz vor Augen und ich sehe für einen Moment Sterne. Der Schreck und die Atemnot! Wo ist der nächste freie Platz? ... ich muss mich hinsetzen. Zum Glück werde ich nicht ohnmächtig!

Wir begutachten erst einmal den Schaden. Wie schon geschrieben ... meine Hose hat ein Loch - scheiße, denn ich habe nur die eine mit und wir müssen ja noch zu Helens Familie und zu einer Hochzeit. Außerdem wollte Helen die Hose nach meiner Abreise nach Kanada hier für sich in England behalten, damit sie zwei lange Hosen zum Wandern hat. Ich ziehe das Hosenbein vorsichtig hoch und wir sehen eine große und eine kleine Schürfwunde. Langsam lässt das Adrenalin nach und die Wunde brennt, aber es ist ansonsten zum Glück nichts gebrochen. Wir lachen uns inzwischen tot. Das muss ja total doof ausgesehen haben, wie ich mich da langgelegt habe. Anschließend wird mir allerdings bewusst, dass ich ganz schön Glück hatte. Heute ist wirklich nicht unser Tag! Hoffentlich ist die Royal Britannia dieser Unfall wert und hoffentlich kommen wir jetzt noch vor 16.30 Uhr an, sonst wäre das alles umsonst gewesen.

Helen guckt ständig auf die Uhr und wir schaffen es tatsächlich um 16.25 Uhr am Ticketschalter zu sein. Eigentlich wollte Helen zum "Royal Afternoon Tea", aber das ist jetzt nicht mehr offen. Immerhin haben wir noch zwei Stunden Zeit für die Besichtigung. Wir bekommen einen Audioguide. Leider keinen Kopfhörer, wie beim Windsor Castle, sondern ein Handgerät, dass ich gleich an Helen weiterreiche, denn ich brauche beide Hände zum Fotografieren.

Am Anfang sind noch etwa 5 weitere Besucher an Bord. Man fängt oben auf der Brücke an und arbeitet sich dann Deck für Deck nach unten. Die Schlafräume, Speisesäle, Gesellschaftsräume usw. kann man entweder frei betreten oder durch eine saubere Glasscheibe anschauen. 1953 lief das Schiff vom Stapel und am 11. Dezember 1997 wurde es außer Dienst gestellt. Die sonst eher reservierte Queen vergoss öffentlich eine Träne, als sie zum letzten Mal von Bord ging - alle Uhren auf dem Schiff sind immer noch auf 1 Minute nach 15 Uhr gestellt.

Wir haben das ganze Schiff für die letzte Stunde komplett alleine für uns - es ist kein weiterer Besucher mehr an Bord. Genial! Ich kann in aller Ruhe meine Fotos und Videos machen. Es drängelt uns auch keiner der Angestellten - hinter uns werden allerdings direkt die Türen geschlossen, denn man bereitet sich auf eine große Veranstaltung an Bord für den Abend vor. Im großen Speisesaal sind die Tische festlich gedeckt - wir erfahren von einer Mitarbeiterin, dass eine Firma hier zu einem Festabend um 19 Uhr eingeladen hat. Sie schätzt die Mietkosten dafür auf 5000£, hinzu kommt das Essen und die Getränke. Die Flasche Wein alleine liegt schon locker bei 90 bis 100£.

Pünktlich um 18.30 Uhr verlassen wir das Schiff und geben im Britannia Souvenir Shop unseren Audioguide wieder ab. Die beiden Mitarbeiter sind sichtlich froh, dass auch wir endlich durch sind - sie wollen nur noch nach Hause. Aber bei 16.50£ pro Person Eintritt (Helen hat allerdings noch einen 10% Gutschein in einer der Touri-Hefte gefunden) muss man die Besichtigung schon ausnutzen. Ich hatte nicht mal Zeit mir den Audioguide zwischendrin anzuhören - Helen hat mir ab und an das Wichtigste davon erzählt.

Wir fahren dieses Mal mit dem 11er Bus zurück ins Zentrum und steigen beim York Place aus, denn Helen will unbedingt noch einmal mit der hochmodernen Straßenbahn fahren. 5 Stationen nehmen wir mit und laufen dann den Rest der Strecke zum Appartement zurück. Man war das ein langer Tag! Wir sind erst um 19.45 Uhr wieder zurück und haben richtig Kohldampf, denn seit heute Morgen haben wir nichts mehr gegessen.

Während ich erst einmal dusche, um meine Schurfwünde am Knie sauber zu machen, schmeißt Helen die Pizza in den Ofen. Ich verzichte auf den Cappuccino, sonst kann ich nicht schlafen, aber den Nachtisch mit Rhabarberkuchen lasse ich natürlich nicht aus.

27.04.2019: Edinburgh, wechselnd wolkig am Morgen, wolkig mit leichten Schauer am Nachmittag, 21°C

Wir stehen erst um 10 Uhr auf und gucken uns während des Frühstücks einen weiteren Teil der Let's Dance Karfreitagshow an. Draußen scheint überraschend die Sonne, denn eigentlich sollte es heute in Strömen regnen - das Tief Hannah ist im Anmarsch. Wir hatten uns eigentlich auf einen gemütlichen Samstag vor dem Fernseher eingestellt, aber bei dem Wetter müssen wir natürlich wieder raus. Ursprünglich hatten wir nur 2 Tage Sightseeing für Edinburgh eingeplant - gut, dass da jetzt 5 draus geworden sind, denn es gibt hier richtig viel zu sehen. Eine tolle Stadt mit vielen Attraktionen, die auch von der UNESCO als Weltkulturerbe erklärt wurde.

Was uns besonders gefällt ist die lässige Atmosphäre hier. Trotz der vielen Touristen sind die Einheimischen total entspannt, jeder ist super freundlich drauf und keiner scheint auch nur ansatzweise gestresst zu sein. Es macht Spaß hier einfach nur so die vielen alten Straßen entlang zu bummeln.

Wir haben uns auf dem Smartphone ein paar Attraktionen auf MapsMe gespeichert und gehen erst einmal in Richtung Greyfriars Kirk - eine sehr alte Kirche in Edinburgh mit einem sehr interessanten Friedhof und tollen alten Grabsteinen. In die Kirche kommen wir erst mal nicht rein, denn es findet gerade eine Veranstaltung statt. Rund um die Kirche stehen aber die alten Grabsteine zwischen den blühenden Bäumen. Berühmt ist auch die Hundestatue von Bobby, einem Terrier, der 14 Jahre lang nach dem Tod seines Herren auf dem Grab saß. Man hat mehrfach versucht ihn zu vertreiben - ohne Erfolg. Dann hat der Kirchenvorsteher dafür gesorgt, dass er eine Hundehütte und tägliches Essen bekam.

Ein Dudelsackspieler macht sich vor der Kirche bereit und kurze Zeit später kommen die Teilnehmer der Veranstaltung raus - alle in sehr feinen Klamotten. Zwei Herren laufen mit Zylinderhut vorweg, dann kommt der Bürgermeister von Edinburgh in seiner roten Robe raus, die Damen sind geschminkt und ebenfalls sehr gut gekleidet. Mehrere Fahnen werden getragen und wir erfahren anschließend, dass diese Veranstaltung einmal im Jahr zugunsten des Handwerksgewerbe gemacht wird - so ganz genau haben wir das nicht verstanden, aber es muss sich um was Bedeutendes handeln.

In der Nähe von der Kirche ist das Cowgate - ein Steinbogen, der die Cowgate Street überspannt. Der Name datiert auf das Jahr 1428 zurück, denn hier wurden im Mittelalter die Kühe durchgetrieben, die dann auf den Märkten verkauft wurden. Ich hatte im Internet gesehen, dass es hier ein Gebäude gibt, wo auf der einen Hausseite ein Kuharsch aus der Wand ragt und auf der anderen Hausseite der Kopf wieder rauskommt. Wo genau dieses Haus ist, wussten wir nicht, also laufen wir die Cowgate Street entlang. Ich frage eine junge Spanische Stadtführerin, ob sie das Haus mit den Kühen kennt. Sie guckt mich leicht verdattert an und zeigt direkt über uns auf die Hauswand ... "Do you mean this house?" ... peinlich!

Anschließend laufen wir den unteren Teil der Royal Mile bis zum Parlament und dem Holyroodhouse Palast runter. Das Schottische Parlamentsgebäude wurde nach 5 Jahren Bauzeit 2004 fertig gestellt und hat 414 Millionen Pfund, statt der geplanten 10 bis 40 Millionen Pfund, gekostet. Es ist ein hochmodernes Gebäude mit einem tollen Design. Man kann es kostenlos besuchen und der Parlamentssaal ist eine echte Augenweide.

Gegenüber auf der anderen Straßenseite liegt der Holyroodhouse Palast - ein weiterer Wohnsitz von Queen Elizabeth II. Wir schenken uns den 15£ Eintritt und laufen um das Gebäude herum. Rechts von uns geht es einen Hügel hoch von dem man einen tollen Blick auf ganz Edinburgh hat. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Die Sonne scheint, aber in der Entfernung sieht man aber schon bedrohlich dunkle Wolken anrollen.

Deswegen machen wir uns anschließend langsam auf den Weg zurück zu unserem Appartement - dennoch bekommen wir noch einen leichten Nieselregen ab. Trotzdem hat dieser Tag in Edinburgh mal wieder richtig Spaß gemacht - auch wenn wir eigentlich heute mal einen entspannten Tag einlegen wollten.

Zum Rhabarberkuchen gibt es am späten Nachmittag unseren geliebten Cappuccino. Und es wird auch gleich der Laptop angeschmissen, denn gestern Abend gab es ja wieder eine neue Let's Dance Folge. Claudi hat uns auf dem Smartphone schon eine Nachricht hinterlassen, dass wir unbedingt Taschentücher kaufen sollen, denn diese Sendung ist super gut und mal wieder sehr emotional.

In der Tat! Kerstin Ott hat keinen Bock mehr und drückt auf die Tränendrüsen - ihre eigenen, wir holen nicht mal die Taschentücher dafür raus und sind froh, dass sie am Ende des Abends auch tatsächlich raus gewählt wird. Schade nur für Regina, die Profitänzerin, die so wunderbaren Humor hat und für Kerstin ihr bestes gab. Und schade auch für Thomas Rath, der letztes Mal ganz überraschend ausschied, obwohl er wunderbar tanzen kann und vor allem viel mehr Spaß daran hatte, als Kerstin.

Wunderschön ist allerdings die Rumba Choreographie von Isabel, die mit dem Taubstummen Benjamin tanzt. Die beiden nehmen uns in die stille Welt von Benjamin mit - für 20 bis 30 Sekunden tanzen sie mittendrin ohne Musik - es ist muskmäuschenstill im Studio. Was für eine tolle Idee und die beiden bekommen anschließend verdient ihre 30 Punkte - einfach genial und unglaublich emotional. Ich gebe es zu, mir kommen wie Motsi Mabuse die Tränen. Man merkt, dass alle Kandidaten von Woche zu Woche besser werden. Dieses Mal hat sich das harte Training vor allem für Evelyn Burdecki - wir nennen sie "The Brain" - gelohnt. Sie legt einen tollen Tango hin, sieht fantastisch aus und holt sich verdiente 26 Punkte. Wir freuen uns riesig für sie, denn schon dreimal drohte ihr das Aus - und nur, weil die Jury (vor allem Herr Llambi!) sie nicht mag. Wir fanden alle ihre Tänze sehr unterhaltend - auch wenn hier und da mal ein paar Schritte vergessen wurden. Aber die Frau kann mit dem Arsch wackeln, wie keine andere.

Nach der Let's Dance Sendung schauen wir uns auch noch den Rest der Karfreitag-Sendung an - die größten Momente von Let's Dance aus all den 11 vergangenen Jahren. Zum Totlachen und echt interessant. Schade, dass wir nicht schon von Anfang an dabei gewesen sind.

Nebenbei haben wir übrigens unsere Wäsche in der Waschmaschine gewaschen und Helen findet im Kabuff einen Wäscheständer zum Trocknen. Vor 1 Uhr morgens sind wir mal wieder nicht im Bett, aber kein Problem, denn wir können ausschlafen.

28.04.2019: Edinburgh, sonnig, 15°C

Für heute morgen haben wir uns nämlich nichts vorgenommen, denn der HSV spielt um 12.30 Uhr unserer Zeit gegen Union Berlin und das Spiel müssen wir natürlich gucken. Es geht um alles, denn bei einem Sieg von Union sind sie Punktgleich, aber mit der besseren Tordifferenz vor Hamburg. Zeitgleich spielt Paderborn gegen Heidenheim und wenn die gewinnen und HSV verliert, dann ist unser Verein nur noch Vierter in der Zweiten Liga.

Wir bibbern entsprechend mit, zumal der HSV schon in den ersten Minuten stark unter Druck gerät. Hunt vergibt für die Hamburger allerdings eine 1000%ige Torchance und anschließend hätte Yatta auch noch einen reinmachen können, aber auf beiden Seiten fällt in der ersten Hälfte kein Tor. In der zweiten Hälfte spielt dann nur noch Union. Jung passiert direkt vorm Strafraum ein grober Schnitzer und Union macht das 1 zu Null. Kurze Zeit später schießt Paderborn ebenfalls ein Tor und jetzt ist der HSV offiziell Vierter. Scheiße! Denn Union legt mit einem Traumschuss noch einen drauf und Paderborn gewinnt 3 zu 1. Wenn da man nicht beim HSV wieder Köpfe rollen. Wir haben das schon seit Monaten befürchtet, denn sie schießen einfach zu wenig Tore und sind nur mit viel Glück (die anderen Mannschaften konnten ebenfalls nicht punkten) solange da oben geblieben. Die letzten 6 Spiele hat der HSV in der 2. Liga nicht gewonnen und wir müssen auch noch in Paderborn antreten.

Total gefrustet verlassen wir kurz vor 15 Uhr das Appartement. Draußen scheint nämlich heute wieder wunderbar die Sonne und wir wollen uns noch ein paar Highlights in Edinburgh anschauen - darunter die National Portrait Gallery, die eine wunderschöne Eingangshalle hat. Das National Museum of Scotland schließt leider gerade in dem Moment, wo wir durch die Tür wollen - 17 Uhr am Sonntag ist die Cut-Off-Time hier in Edinburgh für alle Sehenswürdigkeiten. Wir hatten das kurz vorher schon in der St. Giles Kathedrale, wo man direkt vor unserer Nase die Thistle Kapelle abschließt. Na ja, wir können halt nicht alles sehen, aber Edinburgh hat uns richtig Spaß gemacht und das Wetter hat auch mitgespielt, obwohl vor ein paar Tagen nur Regen für all unsere Tage hier angesagt war.