29.04. - 01.05.2019: Falkirk Wheel - The Kelpies - Inveraray - Achnabreck Rock Art - Temple Wood Stone Circle - Oban

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29.04.2019: Edinburgh - Falkirk Wheel - The Kelpies, wechselnd wolkig, 15°C

Wir packen am Montagmorgen unsere Sachen, machen das Appartement noch ein wenig sauber und laufen dann gegen 11.30 Uhr mit unserer schweren Rolltasche bis zum Haymarket Bahnhof. Heute morgen holen wir unser Mietwohnmobil ab und bis zu McRent sind es nur zwei Bahnstationen. In Uphall steigen wir aus, unterqueren zu Fuß die Autobahn und nehmen eine Abkürzung über den Rasen zum Industriegebiet. Schon von weitem sehen wir die Wohnmobile, aber das Tor zum Gelände ist geschlossen - weit und breit ist keine Rezeption oder eine Person zu sehen. Häh? Wir checken nochmals die Adresse auf unserer Buchungsbestätigung von Motorhome Republic - der Agentur, über die wir das Womo gebucht haben. Ja, wir sind an der richtigen Stelle. Aber das sieht hier sehr verlassen aus - es gibt auch keine Informationen am Tor.

Ich bleibe mit unserem Gepäck davor stehen und Helen rennt los, um irgendeine Person im Industriegebiet zu finden, die vielleicht etwas zu McRent weiß. Sie findet einen netten Mitarbeiter von Castle Cement, der für Helen die Telefonnummer auf unserer Buchungsbestätigung anruft. Am anderen Ende meldet sich Mandy, eine Mitarbeiterin von McRent. Es stellt sich heraus, dass McRent am 8. April umgezogen ist und zwar nach Harthill. Eigentlich hätten alle Kunden benachrichtigt werden sollen, aber wir haben nichts von Motorhome Republic gehört.

Um nach Harthill zu kommen, müssen wir in Uphall wieder in die Bahn nach Blackridge steigen und dann am besten ein Taxi nach Harthill nehmen. Scheiße! Helen fragt Mandy, ob sie uns nicht abholen kann. Nein, sie hat keinen Fahrer und im übrigen ist es ja nicht ihre Schuld, dass wir vor der alten Adresse stehen. Wir sollen uns bitte direkt bei Motorhome Republic beklagen, wenn wir eine Kostenrückerstattung haben möchten. Na, super!

Wir rollen also wieder unsere schwere Tasche über Stock und Stein zur Bahnstation in Uphall - es kommt justamente eine Bahn angerollt und wir müssen sprinten, um noch in letzter Sekunde durch die Tür zu kommen. Sind wir eigentlich in der richtigen Bahn? Und hält die in Blackridge? Helen holt die Broschüre mit allen Streckenverbindungen zwischen Edinburgh und Glasgow raus und wir sehen, dass dieser Zug zwar in die richtige Richtung fährt, aber nicht in Blackridge hält. Deswegen steigen wir zwei Stationen später in Bathgate wieder aus und warten auf den nächsten Zug.

Helen sieht, dass ein Kartenkontrolleur ebenfalls wartet - vermutlich löst er gleich seinen Kollegen auf unserer Bahn ab. Helen spricht ihn an und erklärt ihm unsere Situation. Unsere erste Fahrkarte nach Uphall ist jetzt ungültig, denn sie kann nur einmal benutzt werden. Wie viel kostet denn die Fahrt von Haymarket nach Blackridge? Und was wäre die Differenz zu den 4,80£ pro Person, die wir schon bezahlt haben? Der Schaffner guckt auf seinem Gerät nach. Eigentlich müssten wir jetzt noch ein Ticket von Uphall nach Blackridge lösen für 6,40£ pro Person, aber wären wir von Haymarket bis Blackridge in einem Rutsch gefahren, dann hätten wir nur 9,30£ bezahlt. Helen fragt ihn, ob wir dann nicht einfach die Differenz über 4,50£ bezahlen können, statt der 6,40£ - schließlich hätten wir das ja gemacht, wenn wir vorher gewusst hätten, dass McRent jetzt woanders ist. Kompliziert? Yep, der Schaffner kommt nicht mehr mit und weiß auch gar nicht, wie er jetzt ein Ticket für uns mit der Differenz ausdrucken soll - also lässt er uns die Strecke einfach kostenlos fahren. Ich weiß nicht, wie Helen das im Moment macht, aber wann immer wir ein Problem haben, bekommt Madame kostenlose Tickets - das war ja auch schon so, als wir dachten, wir haben unser Portemonnaie im Bus zur Rosslyn Chapel verloren.

Blackridge ist ein Pupsdorf im Nirgendwo - weit weg von Edinburgh. Wo sollen wir denn hier ein Taxi finden, dass uns nach Harthill bringt? Die Bahnstation ist etwa 700m vom Dorf entfernt und wir laufen mal wieder mit unserer schweren Tasche die Straßen entlang. Inzwischen scheint auch die Sonne und wir fangen an zu schwitzen. Wir kommen an einer Bushaltestelle vorbei und Helen checkt den Fahrplan. Ja, es gibt den 150er Bus, der auch nach Harthill fährt. Zu Fuß hätten wir nämlich fast 5km laufen müssen und ein Taxi haben wir nirgendwo gesehen. Wir müssen eine halbe Stunde warten und der Bus kostet uns nochmals 1,90£ pro Person, aber der Busfahrer ist so nett und lässt uns direkt bei McRent raus, obwohl es dort gar keine Haltestelle gibt. Super nett hier die Leute in Schottland!

Zwei Stunden hat die Weiterreise nach Harthill uns gekostet und in der McRent Rezeption warten diverse andere Leute auf ihre Womos. Helen füllt den ganzen Papierkram aus und dann weist uns ein junger Mann in unser neues Zuhause ein. Wir haben ein brandneues Wohnmobil auf FIAT Ducato Basis mit ganzen 22 Meilen auf der Uhr. Die Bettmatratzen sind zum Teil noch in Plastik eingewickelt, die Maschine ist plitzplotz sauber, alles riecht total neu.

1 1/2 Stunde brauchen wir bei McRent und dann rollen wir vom Hof. Helen ist seit 11 Jahren nicht mehr in England gefahren, aber sie macht das von Anfang an super. Mit der linken Hand schalten, auf der linken (falschen!) Fahrbahn fahren, ständig durch irgendwelche Verkehrskreisel kurven usw. Wir fahren zwar nach wenigen Metern schon durch ein fieses Schlagloch, dass wir beide im ersten Fahrstress gar nicht gesehen haben, aber ansonsten klappt es schon ganz gut mit unserem "Schiff" - das Teil ist nämlich 7,40m lang (fast 2m länger als Winnietwo) und um gut 30cm breiter - und das auf diesen engen Straßen hier. Helen hat das Gefühl, sie sitzt in der Mitte von der Fahrbahn und braucht eine ganze Weile, um einschätzen zu können, wie weit sie nach rechts bzw. links rüber fahren muss, um nicht den Seitenspiegel bei entgegenkommenden Verkehr auf der rechten Seite oder Pfeiler, Pfosten und Bäumen auf der linken Seite abzufahren.

Meine Aufgabe ist die Navigation, aber ich habe heute erst festgestellt, dass die OSM Karte für Großbritannien zwar wunderbar auf dem Laptop mit der Garmin Software läuft, aber nicht auf dem Garmin GPS - hier wird mir nur eine Basiskarte mit den ganz großen Hauptstraßen angezeigt und sonst gar nichts. Gut, dass wir ein Smartphone mit MapsMe haben. Allerdings reißt die GPS Verbindung zwischendrin auf dem Weg nach Falkirk immer wieder ab oder wird verzögert dargestellt. Ich muss mich weit bis zur Windschutzscheibe vorbeugen, um überhaupt GPS Empfang zu haben und bekomme schnell einen steifen Nacken.

In Falkirk ist mal wieder die Verbindung weg und wir verpassen eine Abzweigung. Das wir auf dem falschen Weg sind merken wir schon nach wenigen Hundert Metern, denn es geht steil bergan und die Straße ist total eng - nichts für unser Schiff. Helen, wir müssen umdrehen ... einfacher gesagt, als getan! Ich steige in einer weiten Kurve aus und halte den Verkehr an, damit Helen rückwärts drehen kann. Die Leute sind total entspannt - keiner hupt und sie winken freundlich, als ich mich anschließend bei ihnen bedanke. Unser Womo hat einen erstaunlich guten Wendekreis für diese Länge, besser als Winnietwo!

Die Hauptattraktion in Falkirk ist das Falkirk Wheel - die erste und einzige rotierende Bootsschleuse, die kleine Schiffe 35m hoch oder runter auf den nächsten Kanalabschnitt transportiert. 2002 wurde es eröffnet und 11 konventionelle Schleusen wurden dadurch ersetzt. Heute dauert das ganze 15 Minuten statt eines halben Tages. Touristenboote gibt es hier natürlich auch und wir bekommen von außen betrachtet die letzte Fahrt mit - super interessant, wie dieses gigantische Metallrad funktioniert.

Anschließend fahren wir zu einem großen Tesco Supermarkt. Wir müssen für die nächsten Tage erst einmal alles wesentliche wie z.B. Toilettenpapier, Salz, Pfeffer, Zucker, Speiseöl usw. einkaufen - denn in dem super neuen Womo gibt es natürlich gar nichts, denn wir sind ja die ersten Mieter. Auf dem Einkaufszettel steht auch eine Wärmflasche, denn die Nächte in Schottland sind mit 5°C im Moment noch sehr kalt. Zwei Einkaufswagen beladen wir in 1 1/2 Stunden - das ganze kostet uns 115£.

Zu den Kelpies sind es nur noch etwas über 3km. Dort können wir die Nacht über auch kostenlos auf einem großen Parkplatz stehen. Die Kelpies sind 30m hohe Stahlköpfe von zwei Pferden - eine neues Denkmal direkt an der Autobahn. Wir parken nur ein und gucken uns die Kelpies noch bei Tageslicht an - die Sonne geht gerade hinter den Wolken unter. Wir sind total beeindruckt - das sieht wirklich edel aus. Draußen wird es bitterkalt und wir gehen zum Womo für eine Tasse Tee zurück. Aber dafür müssen wir erst mal unseren ganzen Einkauf und unser Gepäck in die Staufächer und den Kühlschrank räumen, denn wir können uns im Womo nicht bewegen. Das dauert fast zwei Stunden und so gibt es die Tasse Tee erst um 22 Uhr - dazu essen wir unsere Brötchen, die wir uns heute morgen noch im Appartement geschmiert haben. Der Tag war so hektisch und aufregend, dass wir mittendrin gar nichts essen konnten.

Gegen 23 Uhr ziehen wir uns noch einmal dick an und laufen zu den Kelpies rüber. Sie sind bei Nacht angestrahlt und das sieht noch besser aus, als zu Tageszeiten! Es ist total windstill und alles spiegelt sich zu 100% im Wasser - genial! Ehe wir ins Bett kommen ist es 1.30 Uhr!

Unser Bett ist gefühlte 4x4m groß, der ganze hintere Teil des Womos ist nur Bett und unten drunter die Garage, in der wir nichts haben. Wir hätten viel lieber ein kleineres Wohnmobil gehabt, aber die waren nicht verfügbar. Na ja, wir werden uns schon an unser Schiff gewöhnen!

30.04.2019: The Kelpies - Stirling Castle - Inveraray, wolkig und Regen, 11°C

Wir schlafen bis 9.30 Uhr. Helen steht früher auf als ich, denn sie kann nicht mehr schlafen. Ihr schwebt einfach zu viel im Kopf herum. Unsere Winnies sind ja etwas älter als das Schiff und hier müssen wir uns erst einmal an die viele Elektronik gewöhnen. Nichts geht mehr mit einfachen Schaltern, alles ist digital. Zum Glück haben wir ein Handbuch, das Helen heute morgen erst einmal ausführlich studiert. Ich setze mich an den Laptop und versuche das GPS Problem zu lösen, aber jedes Mal wird nur die Basiskarte installiert, obwohl ich die Detailkarten auswähle - keine Ahnung, was das Problem ist. Also müssen wir erst mal weiter mit MapsMe fahren.

Wir laufen nochmals zu den Kelpies rüber. Im Visitor Center gibt es kostenloses und offenes WiFi. Um 13.20 Uhr fahren wir ab - unser erster Tagesstopp ist Stirling. Hier steht auch ein weltberühmtes Schloss oben auf dem Hügel und der Besuch soll sich sehr lohnen. Allerdings kann man da nicht mit dem Womo hochfahren und so gucken wir es uns erst einmal von unten von einem Aussichtspunkt an.

Das Wetter ist scheiße heute - tiefe Wolken und Nieselregen. Da reizt uns der Besuch im Schloss gar nicht und so machen wir stattdessen eine verfrühte Cappuccino-Pause und fahren dann weiter zum Loch Lomond. Hier wollten wir eigentlich ursprünglich über Nacht in einer der vielen Parkbuchten stehen, aber die am Wasser können wir nicht erreichen, denn man darf nur von einer Seite reinfahren und wir kommen nicht um die engen Kurven herum. In unserer Fahrtrichtung gibt es auch Parkbuchten, aber es herrscht viel Verkehr hier - zu laut zum Stehen!

Wir fahren also weiter bis Inveraray. Hier will ich eigentlich einen Schuss vom hiesigen Schloss von der gegenüber liegenden Uferseite machen, aber die Sicht in diesem Wetter ist zu schlecht. Die Straße macht eine U-Biegung und wir fahren direkt am Schloss vorbei. Es gibt eine alte Steinbrücke, über die wir rüber müssen und von dort oben hat man einen tollen Blick aufs Schloss.

Das Dorf ist keine 500m weiter und wir parken beim kleinen Hafen. Wegen des Nieselregens holen wir zum ersten Mal unsere Regenjacken raus bevor wir zur Brücke zurück laufen. Uns gefällt es hier und wir finden anschließend einen kostenlosen Parkplatz für Laster - es stehen aber auch zwei Wohnwagen hier. Ein idealer Platz für die Nacht! Wir erkundigen noch das Schloss - es ist geschlossen, aber man kann aufs Gelände - und das kleine Dorf mit seinen in Weiß gestrichenen Häusern.

Der Parkplatz für die Nacht ist super ruhig und wir können ohne Probleme rückwärts einparken. Erneut gibt es Huhn Tikka Masala von Tesco zum Abendessen - wir können im Moment einfach nicht genug davon bekommen - super lecker und sehr günstig und heute noch ein frisches Nan Brot dazu. Anschließend setze ich mich hin und schreibe erst einmal die Tagesberichte von den letzten beiden Tagen. Dazu bin ich gestern einfach nicht mehr gekommen.

Jetzt werde ich mal unsere brandneue Dusche ausprobieren, denn wir mussten die Heizung anschmeißen, es ist kalt draußen. Die Heizung läuft über Gas und im Boiler wird gleichzeitig das Wasser erhitzt. So einen Komfort kennen wir aus unseren beiden Womos ja gar nicht - aber wir zahlen für dieses hier eine Miete von über 3000 Pfund (für 35 Tage!). Da kann man den Luxus ja auch mal ausnutzen.

01.05.2019: Inveraray - Achnabreck Rock Art - Temple Wood Stone Circle - Oban , wolkig am Morgen, dann sonnig, 14°C

Wir schlafen aus und stehen entsprechend spät auf. Während Helen den Abwasch nach dem Frühstück macht, gehe ich noch mal mit der Kamera ins Dorf. Gestern Abend hat es zu sehr genieselt. Heute morgen habe ich Glück, es ist total windstill und die Flut ist da, entsprechend toll ist die Spiegelung im Hafen. Es regnet nicht, aber es ist ziemlich wolkig.

Wir verlassen Inveraray um 12.05 Uhr und fahren auf der südlichen Strecke Richtung Oban. Unweit von Lochgilphead befinden sich die Achnabreck Rocks. Wir sind uns nicht sicher, ob die unbefestigte Straße dahin mit unserem Womo zu befahren ist und ich frage bei einer jungen Hotelangestellten nach. Kein Problem sagt sie, es ist eine Forststraße, auf der auch große Laster fahren und der Parkplatz bei den Rocks ist riesig. Wir haben also keine Probleme dort hin zu kommen. Inzwischen lacht auch die Sonne vom Himmel und wir freuen uns auf den kleinen Spaziergang vor Ort.

Zu den Achnabreck Rocks geht es nur ein kurzes Stück den Hügel hoch. In den flachen Granitsteinen sieht man 5000 Jahre alte Steinzeichnungen - Spiralen und Ringe, einige davon über 1m groß. Sie zählen zu den besterhaltenen Steinzeichnungen in Schottland.

Nach dem kurzen Spaziergang ist es Zeit für unsere Cappuccinopause. Um 14.30 Uhr fahren wir weiter. Per Zufall hatten wir in einer Reisebroschüre gesehen, dass es auf unserer Strecke einen der berühmten Steinkreise gibt. Der Parkplatz zum Temple Wood Stone Circle liegt gleich neben der Hauptstraße. Gegenüber sieht man mehrere große, flache Steine, die aufrecht in einem Feld stehen. Wir laufen direkt daran vorbei und über eine wunderschöne, blühende Wiese zum eigentlichen Steinkreis, der ebenfalls auf über 5000 Jahre geschätzt wird. Wie man damals diese großen Steine transportiert und aufrecht gestellt hat, ist nach wie vor ein echtes Rätsel, denn das Rad hatte man damals noch nicht erfunden. Jeder dieser Steinbrocken wiegt unglaublich viel und sie wurden von weit her an diesen Ort transportiert. Man vermutet, dass es sich um Markierungen handelt.

Der Temple Wood Steinkreis ist relativ klein, aber die Blauen Bluebells rundherum sorgen für einen wunderschönen Kontrast. Wahnsinnig, wie das hier im Frühling alles farbenfroh blüht! Ein paar Meter weiter befindet sich ein mehrere tausend Jahre altes Steingrab. Wir können auf beiden Seiten durch die Öffnungen schauen. Das ist wirklich sehr interessant und wir sind froh, dass wir uns das anschauen.

Unser nächster Stopp ist ein Aussichtspunkt an der Küste. Wir folgen einfach spontan den Straßenschildern und biegen ab. Bei dem super schönen Wetter will man einfach nichts auslassen. Der Aussichtspunkt besteht aus einem Garten und einem Café und der Blick von der Terrasse auf die See ist ganz nett. Mich begeistern viel eher die Highland Kühe mit ihren langen Haaren und großen Hörnern - sie sind typisch für Schottland!

Wir erreichen Oban gegen 17.30 Uhr und stellen uns auf den für Wohnmobile markierten Parkplatz beim großen Tesco Supermarkt. PKW Besitzer müssen hier bezahlen, aber für Wohnmobile ist der Platz kostenlos. Ein Schild sagt allerdings, dass man maximal 24 Stunden dort stehen darf.

Oban ist eine kleine Stadt direkt am Meer mit einem Fährhafen. Von hier aus gehen Fähren und Touren auf die vorgelagerten Inseln. Wir wollen mit West Coast Tours eine Bootsfahrt zu den Puffins (Papageitaucher) machen, aber das Reisebüro hat direkt vor unserer Nase die Türen geschlossen - Feierabend. Ab 6.30 Uhr sind sie wieder geöffnet.

Es ist immer noch sonnig und wir machen für ein paar Fotos eine Runde um den Hafen herum. Über der Stadt thront oben auf dem Hügel der McCaig's Tower, der von weitem wie ein Römisches Amphitheater aussieht. Überall riecht es nach Fish & Chips und da Helen schon seit Wochen sagt: "Wenn wir in Oban sind, müssen wir unbedingt Fish & Chips essen!", machen wir das heute Abend natürlich auch. Für 12.50 Pfund teilen wir uns eine große Portion. Super lecker, vor allem die hausgemachten Kartoffelchips!

Es gibt WiFi in dem kleinen Restaurant und wir checken die Webseite von West Coast Tours. Dort finden wir die Wildlife Tour - sie geht über 12 Stunden, kostet 73 Pfund pro Person und beinhaltet die Fähre zur Insel Mull und zurück, die Busfahrt nach Fionnphort, die Bootsfahrt zur Staffa Insel, um die berühmte Fingal's Cave zu sehen, anschließend die Weiterfahrt zur Lunga Insel, um die Puffins zu sehen und dann noch den Abstecher zur Iona Insel für die berühmte Abbey. Vier Inseln plus Puffins hört sich für uns gut an, der Nachteil ist allerdings, dass wir sehr früh aufstehen müssen, damit wir um 6.30 Uhr die Tickets im Reisebüro kaufen können.

Zum Glück liegt der Tesco Parkplatz zu Fuß keine 5 Minuten vom Reisebüro entfernt. Um die Ecke von Tesco gibt es sowohl einen Lidl, wie auch einen Aldi. Seit ein paar Jahren sind beide Ketten weit in Großbritannien verbreitet und ich will sie mir unbedingt mal anschauen. Vielleicht bekomme ich da ja auch meine geliebten Krokanteier, Ostern ist ja gerade erst vorbei. Krokanteier hatte ich seit 16 Jahren nicht mehr!!!

Wir gehen zunächst zu Lidl. Boah, ist der groß und die Auswahl hier ... mannomann ... das ist ja um Klassen besser, als bei uns in Deutschland! Zu unserer Freude entdecken wir dort auch die Dosen von Nescafé Cappuccino. Bis dato haben wir hier in England nur die Portionspäckchen gefunden und die sind auf die Dauer teuer. Die Dose (sie hat fast das doppelte Gewicht, wie die 8er Portionspackung für 2.50 Pfund) kostet nur 2.69 Pfund - wir kaufen gleich 14 davon! Ich will noch zwei mit nach Kanada nehmen und Helen legt sich vorsichtshalber auch schon mal einen Vorrat für ihre Wanderungen durch England an.

Aldi ist nicht ganz so super und etwas teurer als Lidl. Bis auf die Schokolade finde ich hier auch keine typischen Deutschen Produkte, auch keine Krokanteier. Allerdings sind wir nur im Stechmarsch durch den Laden gelaufen, denn wir sind müde vom Tag und müssen heute ja auch etwas früher ins Bett.

Auf unserer Einkaufsliste stehen aber auch noch ein paar Dinge, die wir im neuen Womo benötigen, wie Wischtücher und Schwämme. Für ganze 8 Pfund kaufen wir auch noch gleich zwei neue Kopfkissen, denn die Kopfkissen, die wir im Womo haben sind einfach zu dünn - wir bekommen Nackenschmerzen davon.

Ehe wir uns versehen ist es bereits 21.30 Uhr bevor wir wieder beim Womo sind. Eine Stunde später liegen wir im Bett, der Wecker ist gestellt.