13. - 14.05.2019: Plockton - Torridon - Corrieshalloch Gorge National Nature Reserve - Ullapool

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13.05.2019: Kyleakin - Plockton - Torridon, wechselnd, 20°C

Um 9 Uhr düsen zwei Kampfflugzeuge im Tiefflug über uns hinweg und Big Bertha bekommt das Zittern. Keine 30 Minuten später röhren neben uns die Harley Davidson Maschinen - eine große Gruppe hat in der Saucy Mary übernachtet und macht sich von Dannen ... mit anderen Worten: Ausschlafen stellen wir uns etwas anders vor!

Na ja, wir haben es nicht eilig und ich nutze noch einmal die gute Internetverbindung, um meine Großbritannien Karte auf dem Garmin GPS vernünftig zu installieren. Das dauert geschlagene 3,5 Stunden! Warum? Weil Garmin mit dem neuen Basecamp Update eine kaputte MapInstaller Version mitschickt, die es nicht erlaubt, dass die Detailkarten aufs Garmin Gerät gespielt werden können. Bloß nicht Basecamp 4.7 installieren!!!

Ich dachte ja, es liegt an den beiden OSM Karten, die ich für die UK runtergeladen habe und ehe ich darauf komme, dass es ein Basecamp Problem ist, sind schon zwei Stunden mühevoller Arbeit vergangen ... grrrrr! Ich google das Problem und bekomme auf einer User-Webseite die richtigen Infos. Man muss die vorherige Basecamp Version wieder installieren, vorher aber die aktuelle deinstallieren und auch alle anderen Garmin Software Programme, wie z.B. Garmin Express und den MapInstaller. Für die Mac Version hat Garmin bereits eine neue Basecamp Version entwickelt, die den richtigen MapInstaller hat, aber für Windows gibt es das noch nicht, obwohl Basecamp 4.7 schon seit Wochen draußen ist. Was für eine Scheiße! Ich kann mich über so etwas tierisch aufregen. Garmin hat eh schon Probleme seine Geräte und Software plus die teuren Karten zu verkaufen, denn die meisten nutzen nur noch MapsMe auf ihren Smartphones. Wir ja auch, aber ich trecke gerne unsere gefahrenen Strecken und das geht mit MapsMe nicht.

Na ja, ehe ich mit allem durch bin und die UK Karte endlich auf unserem Garmin GPS funktioniert, ist es schon wieder 15 Uhr und wir trinken noch vor der Abfahrt unseren Cappuccino. Dann geht es über die schmale Küstenstraße nach Plockton - ein kleines Dorf am Wasser, dass sehr hübsch sein soll. Ist es auch und wir machen eine Spaziergang durch die Straßen. Die Sonne leuchtet schon wieder mit einem Halo durch die Schleierwolken.

Wir fahren weiter gen Norden, die Wolken verziehen sich langsam und die Fahrt durch das Schottische Hochland und entlang der Küstenstreifen ist wirklich total schön. Gegen 19.15 Uhr kommen wir in Torridon an. Hier gibt es einen kleinen Campingplatz, aber der ist nur für Zelte geöffnet. Es gibt noch eine Jugendherberge und ein Duschhaus hier und wir stellen uns für die Nacht auf den Parkplatz der kleinen Touristen-Information - eigentlich sagt es hier "No overnight camping", aber die Touri-Info macht morgen erst wieder um 10 Uhr auf und dann sind wir schon weg.

Wir füllen unser Trinkwasser auf, machen uns eine Suppe und Cheese-Toastis zum Abendessen und laufen dann noch eine kleine Runde zum Sonnenuntergang. Highland Cows, Rehe, viele Hasen und eine riesige Bernhardiner-Hündin sehen wir auf dieser Runde - ansonsten ist nicht viel los. Torridon ist der Ausgangsort für viele Wanderungen in den schönen Bergen hier. Wir wollen morgen aber weiter nach Norden.

14.05.2019: Torridon - Corrieshalloch Gorge National Nature Reserve - Ullapool - Knockan Crag National Nature Reserve, sonnig, 21°C

Da wir offiziell eigentlich hier wohl nicht über Nacht stehen dürfen, stellen wir uns den Wecker auf 8.45 Uhr, damit wir vor 10 Uhr weg sind, bevor das Visitor Center aufmacht. Ich entleere noch schnell die Toilette nach unserer Tasse Tee und dann sind wir doch tatsächlich schon um 9.45 Uhr unterwegs. Super! Denn die Sonne lacht vom Himmel. Es ist ein traumhaft warmer Tag - T-Shirt und Shorts Wetter in Schottland ... der Hammer!

Unser ersten Fotostopp sind die Victoria Falls - nicht besonders interessant, da wenig Wasser runter kommt. Aber der Parkplatz ist schön ruhig und von der Straße weg und so machen wir erst einmal richtig Frühstück. Gegen 11.50 Uhr geht es weiter in Richtung Norden.

Der nette Ort Gairloch ist von weißen Traumstränden umgeben. Hier biegen wir auf eine schmale Küstenstraße ab. Unser Endziel ist ein Leuchtturm, aber wir scheitern an den letzten 8km, denn die Straße wird auf einmal noch schmaler und geht steil einen Hügel hoch. Auf dem kleinen Parkplatz an dieser Stelle steht schon ein Wohnmobil - ein Zeichen, dass wir nicht weiter fahren sollten. Ich lese auf einem Warnschild, dass die Straße ab hier mal gerade 2,10m breit sein wird, zu schmal für Big Bertha - sie ist nämlich 2,20m breit.

Wir drehen um und fahren wieder nach Gairloch zurück und weiter gen Norden. Die Landschaft ist bei diesem Wetter einfach traumhaft schön. Die kargen Berge der Schottischen Highlands sehen nach wenigen Kilometern Fahrt immer wieder anders aus, rechts oder links kommen wir an Azur-Blauen Seen vorbei. Es herrscht wenig Verkehr und wir können ganz entspannt die Fahrt genießen.

Unsere Cappuccino-Kuchen-Pause machen wir dieses mal beim Dundonnall Viewpoint. Von oben hat man mal wieder einen super schönen Blick auf eine der vielen Meeresbuchten. Gegenüber liegt der kleine Ort Scoraig. Es ist der einzige Ort auf dem Festland von Großbritannien, den man nur zu Fuß oder per Boot erreichen kann.

Am späten Nachmittag laufen wir die kleine Wanderschleife im Corrieshalloch Gorge National Nature Reserve. Die Hängebrücke ist fast 70m hoch und direkt darunter schießt ein Wasserfall durch die enge Schlucht - ein netter kleiner Zwischenstopp.

In Ullapool (ich nenne es immer Ullapulla) gibt es einen Tesco Supermarkt. Supi, denn wir brauchen wieder Obst und Kuchen, aber die Regale sehen schon verdammt leer aus. Na ja, wir finden trotzdem genug, um uns für die nächste Woche zu verpflegen. Und schräg gegenüber gibt es einen kleinen Computerladen, in dem ich eine PC-Maus für nur 6 Pfund bekomme. Gott sein Dank, jetzt kann ich wieder meine Fotos bearbeiten und unseren Webbericht schreiben. Helen schüttelt nur den Kopf, als ich meiner neuen, roten Maus gleich zweimal ein Küsken gebe.

Ullapool ist ein kleiner Fährhafen mit netten kleinen Steinhäusern entlang der Hafenpromenade. Wir gucken uns das auf einem kurzen Spaziergang an und sehen, wie gleich mehrere Leute ganz entspannt auf Parkbänken am Wasser sitzen und Fish & Chips aus der Pappschachtel essen. Eigentlich wollte ich heute Abend kochen, aber ein Blick zwischen uns beiden und schon sind wir auf der Suche nach dem Fish & Chips Stand. Es gibt nur einen und der ist natürlich schnell gefunden ... man braucht nur dem leckeren Geruch zu folgen. Wir teilen uns ein großes Filet mit Pommes ... yum, yum!

Da man auf dem großen Parkplatz bei Tesco leider nicht mit dem Womo über Nacht stehen darf (es gibt einen großen, kostenpflichtigen Campingplatz direkt um die Ecke!) fahren wir um kurz nach 20 Uhr aus der Stadt. Es ist noch hell genug und nur 21km weiter nördlich befindet sich das Knockan Crag National Nature Reserve. Helen hat darüber in einer Broschüre gelesen. Hier gibt es ein unbemanntes Visitor Center und einen großen Parkplatz, auf dem wir wunderbar für die Nacht stehen können. Der Parkplatz liegt auf einem kleinen Hügel gute 100m von der Hauptstraße entfernt - drei andere Womos stehen auch schon da. Von oben hat man einen tollen Blick auf den See und die umliegenden Berge, aber kaum sind wir dort angekommen, ist der Himmel von Rauchschwaden bedeckt. Es riecht nach einem Feuer und ich sehe, wie unten auf der Straße ein Feuerwehrauto vorbei fährt. Na, hoffentlich ist es kein Großfeuer in unserer Nähe, aber sollten wir in Gefahr sein, dann wird schon jemand kommen und uns warnen, oder?

Wir gönnen uns eine ausgiebige, heiße Dusche und gehen früher ins Bett. Wir sind müde - es war ein langer Tag heute!